Noch bis 1936 wehrten sich Teile der Offenbacher Bevölkerung gegen die Machtübernahme und Gleichschaltungspolitik der Nationalsozialisten.
Präsidenten der Industrie und Handelskammer in Offenbach am Main
Luftkrieg über Offenbach
Im Zweiten Weltkrieg wurde Offenbach zu 36 Prozent zerstört. Die Schäden konzentrierten sich insbesondere auf die Altstadt und die Weststadt.
Die Stadt Offenbach kaufte den Büsing Palais 1920 und nutzte das Gebäude ab 1921 als Rathaus. 1943 wurde das Büsing Palais durch Bomben schwer beschädigt.
Der Tag an dem die Kirchgasse starb
Am 20.12.2008 jährt sich der Tag zum 65ten Mal (20.12.1943), an dem ein großer Teil der Offenbacher Altstadt, 4 Tage vor Heiligabend, in Trümmer gebombt wurde.
Die Bomben fielen an diesem Abend ziemlich früh, zur ungewohnten Zeit. Man konnte immer davon ausgehen, dass die Keller erst gegen 22 bis 23 Uhr aufgesucht werden mußten, aber diesmal ging es schon gegen 20:30 Uhr los.
Damals (Unten rechts ist der Luftschutzraum) und heute
Es ging alles sehr schnell. Kaum im Keller, gab es einen Riesenknall, alles voll Staub, Strom weg und es war nur noch das Heulen der Sprengbomben und das Prasseln der Stabbrandbomben zu hören. Das hörte sich an, als ob oben ein riesiger Sack mit Nüssen geleert würde. Die Detonationen der in der näheren Umgebung explodierenden Bomben übertrug sich auf den Boden des Kellers, als ob der Teufel von unten anklopfte und herein wollte. Das Spiel wiederholte sich in mehreren aufeinander folgenden Wellen.
Als die Detonationen dann nachließen, öffnete unser Luftschutzwart die Panzertür des Schutzraumes um sich zu orientieren. Er kam total niedergeschlagen zurück mit den Worten: "Ihr Leute, fasst euch, die ganze Kirchgasse ist nicht mehr, wir sind noch alleine übrig." und so war es auch.
Ein Zeitzeuge
Damals und heute
Damals und heute
An der Stelle einer bereits 1270 urkundlich erwähnten Pfarrkirche, die 1700 niedergebrannt war, wurde 1700-1703 ein barocker Neubau errichtet und der 1709 gegründeten deutsch-reformierten Gemeinde zugewiesen. Einen Glockenturm erhielt die Kirche erst 1713. Durch Bomben wurde sie 1943 bis auf den Turmstumpf zerstört.
Die alte Schießbahn
Noch heute lassen sich hier Patronenhülsen finden.
Hier der Kugelfang der Schießbahn.
Bunker in der Friedhofstraße
Bunker in der Birkenlohrstr.
Bunker im Friedrichsring
2 Bunker im Brunnenweg
2 Luftschutzkeller mit Notausgängen in der Birkenlohrstr.
Hochbunker in der Kaiserstraße
Der Bunker steht auf dem Gelände der Kirche.
Am linken Eingang prangt auf dem Relief eine Art Wappen, am rechten Eingang ist ein Adler auf dem Relief.
Am "Schornstein" befindet sich ein Eisengitter für die Belüftungsanlage.
Der Hochbunker von hinten:
Der Ausgang? Auf der hinteren Seite.
Juden
Im November 1938 wurde während der Novemberpogrome die Synagoge, das heutige Capitol (Ecke Kaiserstraße / Goethestraße), geschändet sowie mehrere Wohnungen und Geschäfte beschädigt.
Die ehemalige Synagoge.
Auf dem Relief steht:
Dieses Haus diente von 1916 bis 1938 als Synagoge beim Gebet und der Erfüllung der Gebote. Es wurde geschändet in der Nacht vom 9. zum 10. November 1938. Nach Wiederherstellung sittlicher Wertordnungen überliess die jüdische Gemeinde der Stadt Offenbach dieses Haus zur kulturellen Nutzung.
Jüdischer Friedhof
Während des Zweiten Weltkrieges wurden alle Grabsteine des urspünglichen jüdischen Friedhofs (Bismarckstraße) auf den Alten Friedhof (Friedhofstraße) überführt und dort nahe der Mauer aufrecht stehend zu zwei runden Türmen am Eingang aufgeschichtet.
Das Gelände des ursprünglichen jüdischen Friedhofs wurde zu einem Park umgestaltet, wobei ein kleiner Teil zum Bunker wurde.
Auf dem Friedhof befindet sich auch ein Gefallenendenkmal für die im Ersten Weltkriege gefallenen jüdischen Soldaten (25).