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Der Weltkrieg war vor deiner Tür
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Reichstagswahl 05.03.1933 im Landkreis Worms
Parteien |
Stimmen |
NSDAP |
30203 |
SPD |
13291 |
KPD |
6725 |
Zentrum |
9811 |
Kampffront Schwarz weiß rot |
1904 |
DVP |
2080 |
sonst. |
1496 |
Für Biblis liegt uns keine gesonderte Statistik vor. Insofern ist die Statistik nur bedingt repräsentativ für Biblis.
Einwohnerentwicklung
1933 hatte Biblis 3506 Einwohner, 1939 waren es 3549.
NSDAP in Biblis
Paul von Hindenburg und Adolf Hitler werden am 06.05.1933 Ehrenbürger von Biblis.
RAD Lager in Biblis
In Biblis wurde ab 1934 ein Reichsarbeitsdienst Lager auf den großen Weichäckern errichtet, das ab dem 01.03.1935 belegt werden konnte.
Der Einsatzhafen I. Ordnung Biblis
Mit dem Bau des Flugplatzes Biblis wurde 1936 zwischen Einhausen und Biblis begonnen. Schon im selben Jahr konnte er belegt werden. Der Flugplatz wurde befehligt vom Flugplatz-Kommando 3/XII.
Der Flugplatz hatte den Decknamen Preßspan. Da bei den Bauarbeiten Unklarheit herrschte, wie ein südhessischer Bauernhof typischerweise aussieht, passen die als Bauernhof getarnten Flugplatz Gebäude nicht ganz in die Region.
Der Einsatzhafen Biblis im Jahre 1940
Die Kommandantur des Flugplatzes.
Das Landwirtschaftsgebäude
Die Überreste der Flugzeughallen.
Der Flakturm. In den Betonklötzen steckten die hölzernen Balken des Turmes.
Der Prellbock des Gleisanschlusses.
Auf dem Flugplatz fanden Flugzeuge der Typen Ju 87, Bf 109, Ju 52 (Sanitätsstaffel) und Arado 234 Anwendung. Die Ar 234 dienten als Aufklärer des Sonderkommandos Sommer, das vom 10. November 1944 bis zum 14. März 1945 hier stationiert war.
Ju 52 in Biblis
Auf der östlichen Seite des Geländes befindet sich ein gesprengter Bunker. Im Wald finden sich noch Reste der Hangars, Tankanlage, Werkstatt, die Schießbahn für die Flugzeuge, Bombentrichter und verstreute 2cm Munition. Im Süden sind Gräben ausgehoben. Der weisse Turm im Westen diente damals als Tower.
Überreste des Einsatzhafens Biblis.
Kleiner Flugzeughangar - Seitenansicht.
Kleiner Flugzeughangar - Schrägansicht.
Aufgrund des Luftkrieges wurden aus Tarnungsgründen Anlagen im Jägersburger Wald auf Groß-Häuser Gemarkung errichtet.
Ein breiter Verbindungsweg wurde über die Stockschneise zur Autobahn angelegt, diese sollte als Startbahn für die Arado 234 fungieren. Daher wurden Brücken gesprengt und der Mittelstreifen der Autobahn betoniert. Südlich der Weschnitz begann man eine weitere Start und Landemöglichkeit zu schaffen.
Luftkrieg über Biblis
In den ersten Tagen des August 1943 mußte eine Bf 110 im Wald von Biblis notlanden. Ein Besatzungsmitglied starb, der andere konnte mit dem Fallschirm über den Speckwieseäckern abspringen und wurde am nächsten Tag schwer verwundet gefunden. Er wurde in das Lazarett nach Worms transportiert.
Wenig später in August '43 machten alliierte Jagdbomber tagsüber Jagd auf Erntearbeiter. Ein alliiertes Flugzeug konnte dabei abgeschossen werden. Die Flugzeugbesatzung konnte mit dem Fallschirm abspringen und wurde gefangen genommen.
Am 04.10.1943 und am darauf folgenden Tag kam es zu mehreren Fliegeralarmen in Biblis aufgrund von Fliegerangriffen auf Worms, Ludwigshafen, Darmstadt und Frankfurt.
Während des 14.10.1943 flogen etwa 300 Flugzeuge in großer Höhe über Biblis und bombardierten Worms.
Am 29.01.1944 fand ein Luftkampf statt, bei dem im Bruch bzw. in der Rohrlache Flugzeuge abstürzten. Groß-Rohrheim wurde bombardiert, wobei 4 Kinder starben.
Ende Februar 1944 wurde eine Luftmine nahe des Bahnhofs in Biblis abgeworfen. Ein großteil der Dächer von Biblis wurde abgedeckt.
Am 18. und 19.03.1944 flogen starke Flugzeugverbände über Biblis. Mörsch und Worms (u.a. Krankenhaus) wurden bombardiert.
Der Einsatzhafen wurde Ende September 1944 von Tieffliegern angegriffen. Bei diesem Angriff starben 5 Menschen und 3 Transportflugzeuge wurden zerstört. Ein paar Tage später, an einem Freitag, flogen alliierte Flugzeuge 3 weitere Angriffe. Aufgrund starker Flugabwehr mussten sie abdrehen und bombardierten Langwaden. Weitere Luftangriffe fanden statt am 8.10.1944, 15.10.1944, und am 24.12.1944.
Ab Oktober 1944 gruben sich die Bauern Schützenlöcher gegen Fliegerangriffe auf ihren Grundstücken.
Am 17.03.1944 griffen Jagdbomber einen Militärzug an der Wattenheimer Straße an. Dabei fielen auch Bomben auf leere Grundstücke in der Wattenheimer Straße. Zwei Menschen wurden schwer verletzt.
Im März 1944 brannte die Nordheimer Kirche innen vollkommen aus.
Kriegsende
Im März 1945 wurden die Bruchbrücke und die Eisenbahnbrücke nach Mannheim über die Weschnitz gesprengt um die vorrückenden Alliierten Truppen aufzuhalten. Bei zwei weiteren Brücken hatten Anwohner die vorbereiteten Sprengladungen entfernt.
Amerikanische Artillerie beschoss Biblis im März 1945. Jedoch traf Biblis nur ein Bruchteil der verschossenen Granaten. Am 26.03.1945 ergab sich Biblis kampflos.
Das Personal vom Fliegerhorst hatte sich nach Einhausen zurückgezogen und leistete (u.a. mit dort stationierter FLAK) den vorrückenden amerikanischen Verbänden Widerstand. Nach heftigen Gefechten konnte Einhausen durch die Amerikaner am 26.03.1945 eingenommen werden. Dabei starben 13 Einwohner und 12 Soldaten. 96 Gebäude (26 Häuser) wurden zerstört.
Kriegsgefangene
1940 wurden französische Kriegsgefangene temporär in der Turnhalle untergebracht.
Juden
1933 gab es in Biblis 60 Menschen jüdischen Glaubens. Ab dem 18.11.1938 war Biblis "judenfrei". Während des Progroms im November 1938 wurde die Inneneinrichtung der Synagoge durch die SA-Brigade 50 (Starkenburg) völlig zerstört.
Folgende Juden aus Biblis kamen im dritten Reich ums Leben:
Emma Adler geb. Bodenheimer (1877)
Bertha Berlinger geb. Braunold (1891)
Friedrich Braunold (1888)
Max Braunold (1886)
Rosa Dahlerbruch geb. Rohrheimer (1874)
Elisa Fränkel geb. Schulmann (1868)
Leopold Fränkel (1867)
Joseph Heymann (1858)
Eugenie Hirsch geb. Steiermann (1880)
Hermann Kanthal (1881)
Jettchen Levi geb. Schönauer (1879)
Irmgard Mayer (1921)
Moritz Mayer (1870)
Bertha Oppenheimer geb. Bodenheimer (1866)
Minna Plaut geb. Bodenheimer (1860)
Max Rohrheimer (1881)
Selma Rosenberg geb. Fränkel (1890)
Arthur Spies (1890)
Eduard Spies (1894)
Elisabeth Spies geb. Hirschler (1851)
Elsa Spies (1889)
Hermann Spies (1885)
Rosalie Spies (1883)
Simon Spies (1877)
Albert Steiermann (1886)
Rosa Steiermann geb. Kahn (1887 oder 1888)
Sacky Steiermann (1882)
Berta Stein (1889)
Amanda Wolf geb. Fränkel (1896)
Johanna Wolff geb. Schönauer (1874)
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Am 08.11.2014 um 19:00 Uhr im Landratsamt des Main-Kinzig-Kreises in Gelnhausen findet die Buchvorstellung „Himmelfahrts- kommando Bachstelze“ von Herrn Gerhard Freund statt. Jede und jeder Interessierte ist von Herrn Freund persönlich herzlichst eingeladen!
Einladung
04.09.2014
Literatur Empfehlungen wurden ergänzt.
Die Suchfunktion von Google wurde repariert. Da hatte sich auf Seiten von Google eine Kleinigkeit verändert.
02.09.2014
Zellhausen wurde ergänzt.
Kleinere Ergänzung bei Büdingen.
20.08.2013
Tote Links wurden entfernt.
Zu meinem größten Bedauern musste ich das Flugzeugtechnik- museum aus meiner Liste empfehlenswerte Museen streichen. Leider ist es letztes Jahr still und leise geschlossen worden. Friedhelm Wagner hatte hier mit viel Arbeit ein Juwel erschaffen und jahrelang unentgeltlich der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Sein Buch ist noch erhältlich.
13.01.2013
Empfehlenswerte Literatur wurde aktualisiert.
Gerhard Freund (Autor der sehr guten und wieder erhältlichen Bücher "Der Fliegerhorst Gelnhausen-Rothenbergen 1935-1945" und "Die Panzer-Abwehrabteilung 9 in Gelnhausen und ihr Schicksal 1935-1945") veröffentlicht zur Zeit jeden Dienstag im Gelnhäuser Tageblatt eine Artikelserie unter dem Oberbegriff „Heimat unterm Hakenkreuz“.
05.08.2012
Ergänzt wurden:
Alzenau,
Alzenau Kälberau,
Alzenau Hörstein,
Alzenau Michelbach,
Hanau und
WMTS
Das Forum wurde gegen Anmeldung wieder freigeschaltet (wobei der Thread "Kontakt" auf der Strecke blieb).
Ein paar Seiten wurden neu geordnet und verschoben.
404 wurde mit einem Bild versehen.
Zur Zeit bastel ich an einer neuen Startseite. Das klassische "Willkommen" ist doch etwas arg konventionell geworden.
10.07.2012
Leider komme ich durch berufliche Belastungen nicht oder kaum zum Updaten. Bitte daher um Nachsicht.
Da sich unser Forum zu einem Linktauschplatz der unerwünschten Sorte enwickelt hat, habe ich es vorläufig raus genommen. |
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Nächste Bunkertour ist am
--.--.2014 um --:-- Uhr
Treffpunkt -
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Gesucht wird:
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Alle Bilder sind original Bilder
vom jeweiligen Ort.
Historische Luftbilder sind Eigentum
der Staaten bzw. Nachfolgestaaten, deren Luftaufklärung sie damals
schoss (USA / DR-BRD).
Landkarten sind von OpenStreetMap (ww.openstreetmap.de) und stehen unter der "Ceative Commons Attribution-ShareAlike 2.0" Lizenz.
Viele Bilder wurden von Privat- personen gespendet. Meistens
stehen die Namen bei den Bildern. |
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Hier sind auch Fotos von Bunkern
und anderen Ruinen zu sehen.
Die genaue Position wird nicht online gestellt. Alte Ruinen bieten
Unfallrisiken und wir möchten nicht, dass wegen eines Unfalls noch die letzten Reste deutscher Geschichte
von besorgten Bürgern unter 3
Metern Erde begraben werden. |
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