Sondeln


Alles rund ums Sondeln / Hobbyarchäologie...



DIES IST KEINE RECHTSBERATUNG. WIR ÜBERNEHMEN KEINE GEWÄHR!

Wer ohne Genehmigung nach etwas gräbt, macht sich in vielen Bundesländern strafbar (auch wenn er gefundenes an Museen abgibt) und gilt als Raubgräber (nicht zu verwechseln mit Grabräuber!). In manchen Bundesländern ist es erlaubt mit dem Metallsuchgerät zu suchen, jedoch darf nicht gegraben werden, in anderen ist beides mit Einschränkungen erlaubt und in wieder anderen beides verboten.

Grabgenehmigungen für einen bestimmten Landkreis (nur 2 Jahre gültig, verlängerbar) erteilen die Landesämter für Denkmalpflege der verschiedenen Bundesländer gegen eine geringe Gebühr. Dabei gilt zu beachten, dass damit einige Pflichten einhergehen (u.a. genaue Dokumentation, Meldung von Funden und Fundstellen, vorheriges Anmelden der Grabung). Die Grabgenehmigung beschränkt sich dabei auf Grundstücke, Baugelände und Äcker (auch Brachland) und gilt bis zu einer Tiefe von ca. 30 - 40 cm (Oberboden). Für erfahrene Hobbyarchäologen, die lange und gewissenhaft mit den Ämtern zusammengearbeitet haben, ist es möglich eine Grabgenehmigung für Waldboden (bis 30 cm) zu erhalten. Für ehemalige militärische Anlagen dürfte es ebenso schwer werden eine Grabgenehmigung zu erhalten, zumal das Sondeln dort auch potentiell gefährlich ist.

Auch gibt es in den meisten Bundesländern (alle außer Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen) sogenannte Schatzregale. Das sind Gesetze, nach denen das Bundesland den Fund als historisch wertvoll einstufen und ersatzlos einziehen kann (Fund weg, kein Geld bzw. je nach Bundesland eine geringe Aufwandsentschädigung). Falls kein Schatzregal gilt oder der Fund keine besondere historische Wertigkeit innehat, gilt die Regel, dass der Finder und der Grundstückseigentümer sich den Fund je zur Hälfte teilen.

Raubgräber verursachen immensen Schaden, da sie nichts dokumentieren (die Erdschichten geben oft wichtige Anhaltspunkte für Archäologen - sind sie einmal zerstört, sind sie unwiederbringlich fort), die Funde verschleiern / verkaufen oder im schlimmsten Fall aus bloßer Unwissenheit zerstören (siehe Flakstellung ehem. Fliegerhorst Erlensee).

Bei Grabungen nach Flugzeugen in Feld, Wald und Wiese, sollten diese zusätzlich noch mit der örtlichen "Unteren Naturschutzbehörde" abgestimmt werden, da aufgrund des Treibstoffes mit Bodenverunreinigungen gerechnet werden muss und der enorme Umfang der Grabung die Natur evtl. schädigen könnte.

Sollten sie auf Privatgelände graben wollen, brauchen sie zusätzlich zu behördlichen Genehmigungen selbstverständlich das Einverständnis des Grundstückseigentümers.



Landesämter für Denkmalpflege

Naturschutzbehörden


Links fürs Sondeln

Raubgräber zerstörten Flak Stellung in Erlensee



Das Metallsuchgerät

Metallsuchgeräte gibt es in allen Größen, Preisklassen und Qualitätsstufen. So gibt es die Förstersonde (nur Stahl, bis 5 Meter Suchtiefe), das Bodenradar, Metallsuchgeräte mit 3-D Darstellung (alle Metalle, BFO & TR), klassische Metallsuchgeräte (Analog- / Digitalanzeigen, alle Metalle, BFO & TR), "Pinpoint" Handmetallsuchgeräte (alle Metalle, TR) und Handmetallsuchgeräte für Stromleitungen (alle Metalle, TR, im Baumarkt erhältlich).

Bei dem klassischen Metallsuchgerät gibt es die zwei Typen von Suchgeräten: "Beat Frequency Oscillator" (BFO) und "Transmitter-Receiver" (TR). Der Hauptunterschied liegt für den Benutzer darin, dass beim BFO ständig ein durchgehender Signalton ertönt und dieser beim finden metallischer Gegenstände höher wird. Beim TR verhält es sich so, dass die Signalhöhe konstant ist und die Lautstärke steigt, sobald ein metallischer Gegenstand in den Suchbereich kommt. Insofern ist das Suchen mit einem BFO Gerät nervenaufreibender. Allerdings leisten BFO Geräte bei mineralhaltigen Böden bessere Ergebnisse. Die meisten auf dem Markt erhältlichen zivilen Metallsuchgeräte sind TR Geräte. BFO's finden hauptsächlich im Militär Anwendung (beispielsweise im für Unterwassereinsätze geeigneten NVA Metalldetektor MSG 75).

Viele zivile Metallsuchgeräte werben mit einem zusätzlich einschaltbaren Diskriminator zur Ausfilterung von unerwünschten metallischen Gegenständen. Müll wie beispielsweise Alufolie, Kronkorken und Coladosenverschlüsse wird dadurch nicht mehr angezeigt. Dadurch graben Sie zwar nicht nach Müll, jedoch leidet die maximale Suchtiefe darunter. Daher ist ein Diskriminator nicht zwingend erforderlich.

Black Knight Pro Bedienelemente
Black Knight Pro Bedienelemente

Neu sind sogenannte VLF-Detektoren (very low frequency). Dabei handelt es sich um TR-Metallsuchgeräte, die mit Frequenzen von 500 Hz bis 30 kHz arbeiten. Der Vorteil von VLF-Geräten liegt bei einer größeren Suchtiefe, die auch bei mineralischen Böden nicht abnimmt. Diese Metalldetektoren können jedoch nicht zwischen Metall und Mineral unterscheiden und zeigen auch kleinste rostige Eisenstücke an. Da es aufgrund der guten Suchleistung häufig zu unerwünschten Funden kommt, besteht die Verlockung einen Suchfilter (Diskriminator) einzuschalten. Allerdings geht dadurch die eigentlich höhere Suchtiefe verloren.

Sogenannte "Pinpointer" oder  "Punktortungssonden" (in manchen klassischen Metallsuchgeräten bereits integriert) sind Handmetallsuchgeräte mit einem kleinen Suchbereich. Da die klassischen Metallsuchgeräte eine relativ große Suchspule bzw. einen relativ großen Suchbereich haben, dienen die kleinen Handgeräte der punktgenauen Lokalisierung und der Untersuchung des Aushubs.

Black Knight Pro mit Pinpoint
Black Knight Pro mit Pinpoint / Punktortungsfunktion (roter Knopf)

Der Preis für ein klassisches Metallsuchgerät liegt zwischen 39,90 Euro (Skytech 920) und einer beliebig hohen Summe. Wobei hier Preis und Qualität Hand in Hand gehen. So sind bei sehr günstigen Metallsuchgeräten das Gestänge schlecht verarbeitet und bricht mit der Zeit, die Stromkabel am Suchteller liegen offen und sind sehr Wasserempfindlich (feuchte Wiesen!), die Sucheinstellung verstellt sich ständig und die Suchtiefe ist eher gering.

Für Einsteiger geeignete, sehr günstige Geräte wären der BLACK KNIGHT Pro für ca. 95,00 Euro und der MD 3009 für 89,90 Euro. Sehr empfehlenswert und auch noch für Fortgeschrittene geeignet wäre der ACE 150 oder der ACE 250, jedoch sind diese teurer (ab 180 Euro). Fortgeschrittene werden für das Metallsuchgerät ihrer Wahl zwischen 300 und 500 Euro ausgeben müssen, während Profis ihr Glück jenseits der 1000 Euro finden werden.

Black Knight Pro

Die allergünstigste Variante ist ein Metallsuchgerät für Stromleitungen aus dem Baumarkt. Diese gibt es schon ab 5 Euro. Natürlich ist die Suchtiefe nicht allzu tief und der Suchbereich sehr klein. Für oberflächlich liegende große Teile oder um den Aushub nochmals zu untersuchen ist es allerdings brauchbar. Wenn man nun noch auf der Oberseite ein zusammenklappbares Gestänge (bspw. eine Radioantenne) anbringt, so steigt zumindest der Komfort einer Suche mit diesem Gerät. Allerdings ist die Suche damit nicht wirklich empfehlenswert.

Handmetallsuchgerät
Handmetallsuchgerät aus dem Baumarkt.

Es gibt beim Sondeln nicht ein perfektes Metallsuchgerät. Vielmehr gibt es für jeden Zweck und jeden Boden jeweils besonders geeignete Metalldetektoren. Wenn Ihnen daher jemand ein Gerät als >das< perfekte Metallsuchgerät zum Sondeln präsentiert, möchte er Ihnen etwas verkaufen oder hat keine Ahnung.

Preise Stand März 2009



Metallsuchgeräte für Kinder

Bei Metalldetektoren für Kinder müssen Sie die veränderte Zielsetzung beachten. Ziel ist es nicht ALLES zu finden, sondern Spaß zu haben während Papa / Mama professionell sucht.

Insofern ist es nicht nur nicht erforderlich, sondern sogar sinnvoll wenn das Metallsuchgerät des Nachwuchses nicht überall ausschlägt. Zum einen tun sich Kinder schwer damit tief zu graben, zum anderen übersehen Sie auch metallische Kleinteile und sind frustriert wenn das Gerät ausschlägt, sie aber nichts oder nur Abfall (Alufolie, Kronkorken, ...) finden. Ach dürfen Sie nicht vergessen dass Kinder UNTER KEINEN UMSTÄNDEN militärische Überreste aus den letzten Kriegen finden sollten!

edu science Metallsuchgerät für Kinder
edu science Metallsuchgerät für Kinder

edu science Metallsuchgerät
edu science Metallsuchgerät und meine zweijährige Tochter. Das Metallsuchgerät geht einem Erwachsenen etwa bis zum Knie.

Weiterhin sollte das Metallsuchgerät klein, leicht und handlich sein. Plastik ist da ideal. Beispielsweise gibt es das "edu science" Metallsuchgerät von TOYS "R" US für 19,99 Euro. Dieses hat eine schöne Digitalanzeige, ist leicht und macht optisch einen schönen Eindruck. Natürlich findet man damit nahezu gar nichts, aber das ist ja auch nicht der Sinn. Einen Heizkörper findet das Metallsuchgerät in etwa 5 cm Abstand (Luft), meinen Ehering nur wenn er an der Suchspule anliegt. Die Chancen damit über 2 cm Munition zu stolpern sind nahezu null und das ist gut so.

edu science Metalldetektor im Einsatz
edu science Metalldetektor im Einsatz

Metallsuchgeräte für Kinder sollten Transmitter-Receiver (TR) Geräte mit Non-Motion Modus sein. Kinder tun sich mit dem richtigen Schwenken eher schwer und ein BFO Metallsuchgerät würde an den Nerven der Eltern zu sehr zehren.

Preis Stand August 2009



Das praktische Sondeln

Da alle Metallsuchgeräte unterschiedlich bedient werden, können wir hier nur allgemein darauf eingehen.

Noch wichtiger als die Elektrotechnik ist die Suchtechnik. Wenn Sie ziellos über den Platz rasen, werden Sie selbst mit dem besten Metalldetektor nichts finden. Es gibt viele Fälle in denen Sucher mit vermeintlich schlechteren Metallsuchgeräten bessere Ergebnisse erzielten.

Machen Sie sich mit Ihrem Gerät vertraut. Je besser Sie es beherrschen umso bessere Ergebnisse liefert es.

Überlegen Sie sich genau, wo Sie suchen und was Sie suchen. Desto besser Sie sich vorbereiten und im Vorfeld informieren, umso größer ist die Chance, dass Sie etwas finden.

Bei manchen klassischen Metallsuchgeräten gibt es zwei Suchmodi: Motion und Non-Motion. Der überwiegende Teil (vor allem der günstigeren Geräte) verfügt nur über einen Modus. Beim Motion Modus (dt: Schwenk-Suchsystem) muss die Sonde bei der Suche in Bewegung sein; halbkreisförmig hin und her geschwenkt werden.

Suchen Sie mit langsamen, kleinen Schritten und ruhigem, gleichmäßigen Schwenken des Metallsuchgerätes. Laufen Sie beim Suchen systematisch in Bahnen. Halten Sie dabei den Suchteller immer parallel zum Boden, auch beim Schwenken - sonst verschenken Sie Suchtiefe. Halten Sie den Suchkopf nicht zu tief, sonst besteht die Gefahr der Beschädigung. Allerdings auch nicht zu hoch, sonst leidet die Suchtiefe. Der Metalldetektor darf im Motion Modus nicht zu langsam und auch nicht zu schnell geschwenkt werden, da in diesem Falle Funde unter Umständen nicht gemessen und angezeigt werden.

Sondeln Metallsuchgerät Black Knight Pro

Zur Bestimmung von Größe und Tiefenlage kann bei manchen Geräten auf Non-Motion bzw. "Pinpoint" umgeschaltet werden. Hier darf der Metalldetektor nicht geschwenkt, sondern muss ruhig geführt werden. Wenn das Metallsuchgerät ruhig über dem Fundort gehalten wird, bleibt der Signalton konstant. Bei dieser Tiefenortung erreicht der Metalldetektor seine höchste Leistung. Durch kreuzweises Abtasten über der Fundstelle können die Form, Größe und Tiefenlage des Fundes ausfindig gemacht werden.

Viele zivile Metallsuchgeräte verfügen über einen Diskriminator zur Ausfilterung von unerwünschten metallischen Gegenständen. Damit können Coladosenverschlüsse, Kronenkorken und Alufolienschnipsel unterdrückt und nicht angezeigt werden. Jedoch leidet unter dieser Ausfilterung die maximale Suchtiefe - bis zu 50 Prozent. Unter Umständen werden so auch Ringe und Aluminiummünzen unterdrückt. Selbst bei schwächster Filterung (Alufolie) beträgt der Leistungsverlust 10 bis 15 Prozent. Wenn Sie daher ernsthaft mit Ihrem Metalldetektor arbeiten wollen, schalten Sie den Diskriminator aus. Sie werden dadurch zwar öfter auf ungewollte "Schätze" treffen, aber so entgeht Ihnen kein echter Schatz. Ein Einschalten ist nur sinnvoll, wenn Sie kürzlich verlorene Münzen auf öffentlichen Plätzen (oberflächlich) suchen.

Einsame Brennnesselfelder auf Wiesen können ein Hinweis auf Verunreinigungen des Bodens durch Benzin / Kerosin sein. Meist ein Inzidiz für einen Flugzeugabsturz. Ein Entsorgen der verseuchten Erde wird demjenigen, der die Grabung (oder die Bauarbeiten) verursacht (oder in Auftrag gegeben) hat in Rechnung gestellt und könnte für denjenigen den finanziellen Ruin bedeuten.

Achten Sie auf Veränderungen in der Vegetation. Bei unter der Erde liegenden Bauten oder großen Gegenständen können Pflanzen nicht tief wurzeln.


Hier befinden sich links und rechts unterirdische Keller unter dem Gras. Das Gras kann nicht tief wurzeln und wächst weniger dicht.

Sollten die Anzeigen des Metallsuchgerätes "verrückt" spielen, könnte dies am Magnetzünder einer Panzermine liegen. In diesem Fall verbietet sich das Graben von selbst.

Falls Sie beim Graben Erde mit rehbraunen Flecken finden, so kann dies ein Hinweis auf Verunreinigungen durch Munition sein. Hier ist Vorsicht geboten!

Auch Maulwurfshügel können voller Überraschungen stecken. Auf ehemaligen militärischen Anlagen ist hier ebenfalls Vorsicht angebracht.

Die Grabung auf ehemaligen militärischen Anlagen (Fliegerhorsten u.ä.) bietet hohe Risiken. So können neben scharfer Munition noch zahllose Blindgänger im Boden liegen. Etwa 20 % der alliierten Bomben zündeten nicht! Auch wurden vielfach Munitionsbunker unsachgemäß gesprengt und die gelagerte Munition / Bomben / Granaten im umliegenden Gelände verteilt.

Bombenverseuchtes Gebiet
Hier wirds gefährlich... (Muna Grebenhain)

Sollten Sie das zweifelhafte Glück haben, durch den Einsatz eines Metallsuchgerätes, auf einen Blindgänger (oder ähnlich unschönes Feuerwerk) zu stoßen und den Kampfmittelräumdienst (über Polizei erreichbar) rufen, so dürfen Sie zahlen. Beim Einsatz eines Metallsuchgerätes wird Ihnen die Entschärfung und Entsorgung in Rechnung gestellt. Sollten Sie die Bombe jedoch über eine Wünschelrute ausfindig gemacht haben, so ist dies für Sie kostenfrei. Als Wünschelruten eignen sich Astgabeln von Weide- oder Haselnussbäumen.

Gemeldete Oberflächenfunde sollten keine Komplikationen bereiten. Am 08.04.2009 fand Björn bei einem Spaziergang zwei Stabbrandbomben zwischen Hanau und Erlensee und meldete diesen Fund dem Kampfmittelräumdienst. Der kam, nahm die beiden mit, verteilte eine Visitenkarte und verschwand ohne Komplikationen. Vorbildlich!

Stabbrandbombe Hanau
Eine der beiden Stabbrandbomben zwischen Hanau und Erlensee.

Granathülse
Die leere Hülle einer Granate, gefunden in Grebenhain. Auch wenn solche Fundstücke ungefährlich aussehen, bitte nicht anfassen!

Nehmen Sie eine einfache Einkaufstüte für den Müll mit. Sie werden zwangsläufig auf verschiedene wertlose Zivilisationsüberreste (Coladosen etc.) stolpern. Verbuddeln Sie diese Schätze nicht, sondern entsorgen Sie sie. Damit tun Sie auch gleichzeitig etwas Gutes.

Schütten Sie gegrabene Löcher wieder zu. In offenen Löchern brechen sich Mensch und Tier Knochen.

Melden Sie historische Funde einem Museum oder einem Archäologen. Schon Indiana Jones wußte: "Das gehört in ein Museum!"

Geben Sie den Fundort korrekt wieder. Eventuelle "Fehler" ("Upps, das war ja in einem anderen Bundesland") können von fachkundigen Archäologen leicht erkannt werden und sorgen für massive unnötige Komplikationen.

Und lassen Sie sich Ihre Spielzeuge... äh... Werkzeuge nicht vom Nachwuchs abnehmen.


Bei der Generalprobe im Garten...



Gefahr durch Sprengstoffe aus dem zweiten Weltkrieg

Etwa 10 Prozent der alliierten Sprengbomben waren mit Säurezündern ausgerüstet. Im Zünder ist eine Scheibe aus Zellulose-Acetat eingebaut, die den zur Zündung notwendigen Schlagbolzen festhält. Der dauernde Kontakt des Zellulose-Acetats mit dem Gehäuse bewirkt eine chemische Reaktion bei der Scheibe - sie wird zu Essigsäure und gibt den Schlagbolzen frei.

Eine solche Selbstzündung kam vor einigen Jahren in Nidda Borsdorf auf einem Acker vor. Glücklicherweise wurde niemand verletzt.

Auch konventionelle Zünder sind nach der langen Zeit des durchrostens sehr gefährlich.

Die Sprengstoffe machen in den Jahrzehnten eine chemische Veränderung durch. TNT, das mit dem Metall der Hülle kontakt hat, bildet an diesen Stellen Kristalle. Diese Kristalle sind sehr empfindlich im Bezug auf Erschütterungen. Selbst wenn der Zünder entschärft wurde, sind diese Bomben sehr gefährlich und dürfen keinesfalls bewegt werden.

Forschungen des Fraunhofer-Instituts haben bewiesen, dass sich an den Detonatoren (zuständig für die Initialzündung der Bomben) ebenfalls Kristalle bilden. Ein kristallisierter Detonator kann bereits durch die Berührung einer Vogelfeder zur Explosion gebracht werden.

Die Auswertung von Luftbildaufnahmen bietet dem Kampfmittelräumdienst nur eine 60 bis 70 prozentige Sicherheit. Auch auf geräumten Gebiet können noch Altlasten liegen.

Eine 250 kg Bombe, die in sieben Meter Tiefe liegt, kann bei einer Explosion einen Krater in der Größe eines Einfamilienhauses hinterlassen. Entschärfen sie niemals Munition oder Bomben selbst! Fassen sie solche Funde nicht an, bewegen sie sie nicht, sperren sie die Fundstelle soweit möglich ab und rufen sie die Polizei!

Lassen sie sich nicht von "erfahrenen" Selbstentschärfern täuschen! Erfahrung sagt nichts aus - man kann eine Sache auch jahrelang falsch machen. Jedes Jahr verunglücken selbst Mitglieder des Kampfmittelräumdienst bei der Entschärfung von Altlasten. Zudem ist der Besitz von Munition ohne amtliche Erlaubnis strafbar - zumal die damaligen Waffen unter das Kriegswaffenkontrollgesetz fallen.


Kampfmitteluebersicht 
Ein Poster, herausgegeben vom Kampfmittelräumdienst Hessen. Das Bild ist nur im Layout verkleinert. Wenn sie es sich abspeichern, können sie es in voller Größe bewundern.


Betonbombe Luftwaffe
Eine deutsche Betonbombe (also eine Übungsattrappe der Luftwaffe). Aufgenommen im Flugzeugtechnikmuseum in Heylstr. 28, 63571 Gelnhausen-Hailer. Zu finden in unseren Links.



 
News
 
Am 08.11.2014 um 19:00 Uhr im Landratsamt des Main-Kinzig-Kreises
in Gelnhausen findet die
Buchvorstellung „Himmelfahrts- kommando Bachstelze“ von Herrn
Gerhard Freund statt. Jede und jeder Interessierte ist von Herrn Freund persönlich herzlichst eingeladen!

Einladung


04.09.2014
Literatur Empfehlungen wurden ergänzt.

Die Suchfunktion von Google wurde repariert. Da hatte sich auf Seiten von Google eine Kleinigkeit verändert.



02.09.2014
Zellhausen wurde ergänzt.

Kleinere Ergänzung bei Büdingen.



20.08.2013
Tote Links wurden entfernt.

Zu meinem größten Bedauern
musste ich das Flugzeugtechnik-
museum aus meiner Liste empfehlenswerte Museen streichen. Leider ist es letztes Jahr still und leise geschlossen worden. Friedhelm
Wagner hatte hier mit viel Arbeit ein Juwel erschaffen und jahrelang unentgeltlich der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Sein Buch ist
noch erhältlich.


13.01.2013
Empfehlenswerte Literatur wurde aktualisiert.

Gerhard Freund (Autor der sehr
guten und wieder erhältlichen
Bücher "Der Fliegerhorst Gelnhausen-Rothenbergen 1935-1945" und "Die Panzer-Abwehrabteilung 9 in Gelnhausen und ihr Schicksal 1935-1945") veröffentlicht zur Zeit jeden Dienstag im Gelnhäuser Tageblatt
eine Artikelserie unter dem
Oberbegriff „Heimat unterm Hakenkreuz“.



05.08.2012
Ergänzt wurden: Alzenau, Alzenau Kälberau, Alzenau Hörstein, Alzenau Michelbach, Hanau und WMTS

Das Forum wurde gegen Anmeldung wieder freigeschaltet (wobei der Thread "Kontakt" auf der Strecke blieb).

Ein paar Seiten wurden neu geordnet und verschoben.

404 wurde mit einem Bild versehen.

Zur Zeit bastel ich an einer neuen Startseite. Das klassische
"Willkommen" ist doch etwas arg konventionell geworden.



10.07.2012
Leider komme ich durch berufliche Belastungen nicht oder kaum zum Updaten. Bitte daher um Nachsicht.

Da sich unser Forum zu einem Linktauschplatz der unerwünschten Sorte enwickelt hat, habe ich es vorläufig raus genommen.
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Nächste Bunkertour ist am

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Hinweis Bilder
 
Alle Bilder sind original Bilder
vom jeweiligen Ort.

Historische Luftbilder sind Eigentum
der Staaten bzw. Nachfolgestaaten, deren Luftaufklärung sie damals
schoss (USA / DR-BRD).

Landkarten sind von OpenStreetMap (ww.openstreetmap.de) und stehen unter der "Ceative Commons Attribution-ShareAlike 2.0" Lizenz.

Viele Bilder wurden von Privat- personen gespendet. Meistens
stehen die Namen bei den Bildern.
Hinweis Ruinen
 
Hier sind auch Fotos von Bunkern
und anderen Ruinen zu sehen.
Die genaue Position wird nicht online gestellt. Alte Ruinen bieten
Unfallrisiken und wir möchten nicht, dass wegen eines Unfalls noch die letzten Reste deutscher Geschichte
von besorgten Bürgern unter 3
Metern Erde begraben werden.
 
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