Nahe des Krankenhauses befand sich ein Luftschutzbunker für verletzte Offiziere.
Munitionsdepot in Alzenau
Gegenüber der heutigen Polizei (Eglauer Siedlung) befand sich ein Munitionsdepot. Auf dem Rückzug der Wehrmacht wurde es von deutschen Truppen gesprengt.
FLAK in Alzenau
Am Meerhofsee, beim Meerhöfchen, stand eine von der Hitlerjugend aus Freigericht bediente FLAK 88. Als die US-Truppen vom Bahnhof in Kahl aus vorrückten, startete die HJ den Rückzug und ließ die FLAK dort stehen.
Kriegsverlauf und Kriegsende
Am 26.03.1945 sollte der Volkssturm Panzersperren bauen, aber es traten zu wenige Männer an, weshalb keine Panzersperren gebaut wurden. Der Bürgermeister, Michael Antoni, weigerte sich Alzenau zu vertreidigen und wurde abgesetzt. Er kann sich im Wald verstecken und so seine Erschießung verhindern.
Als am 27.03.1945 die Amerikaner vorstoßen schwenkt Alzenau weiße Fahnen. Die Amerikaner ziehen vorbei in Richtung Gelnhausen.
Die nachrückenden Amerikaner ziehen sich am 28.03.1945 vor der Kampfgruppe 388 in Michelbach zurück.
29.03.1945 ca 150 Granaten schießt die US Artillerie auf Alzenau. Maschinengewehre und Handfeuerwaffen sind den ganzen Tag zu hören. Die deutschen ziehen sich zum Friedhof und in die Wasserloser Straße zurück. Die amerikanische Infanterie stürmt, unter ständigem Feuer auf nicht mehr vorhandene Feinde, am Reservelazarett vorbei den Ort. Am Kirchberg wird noch widerstand geleistet. Um ca. 18:00 Uhr ist Alzenau fest in amerikanischer Hand. Der Krieg ist hier vorbei.
Flakhelfer bei der Ziegelei verteidigen noch ihre Stellung, auch sie fallen.
Juden
1933 gab es im
Landkreis Alzenau 239 Juden, 1939 waren es nur noch 37.
Der Jüdische Friedhof zwischen Hörstein und Wasserlos ist einer der größten im Landkreis Aschaffenburg. Er wurde 1812 angelegt, im Nationalsozialismus schwer verwüstet und nach dem Zweiten Weltkrieg restauriert. Es sind 266 Grabsteine erhalten.
Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Alzenauer Synagoge aufgebrochen und die Inneneinrichtung sowie die Ritualien zerstört.
Mahnmal nahe des Rathauses.
Von den Alzenauer Juden sind in der Zeit des Nationalsozialismus nach den Listen von Yad Vashem in Jerusalem definitiv umgekommen:
Jenny (Jeanette) Adler geb. Hamburger (1869)
Frieda Berliner geb. Hamburger (1872)
Rosa Frank geb. Hamburger (1908)
Karolina (Karola) Freudenthal geb. Hamburger (1867)
Adolf Hamburger (1910)
Bernhard Hamburger (1875)
Bertha Hamburger (1900)
Dina Hamburger geb. Wallerstein (1900)
Elsa Hamburger geb. Steinhäuser (1885)
Fanny Hamburger geb. Goldschmidt (1869)
Ferdinand Hamburger (1874)
Heinrich Hamburger (1897)
Ilse Hamburger geb. Kahn (1917)
Hugo Hamburger (1895)
Jettchen (Binchen) Hamburger geb. Flörsheimer (1876)
Josef Hamburger (1873)
Julius Hamburger (1877)
Karolina Hamburger geb. Rosenberger (1878)
Siegfried Hamburger (1906)
Cäcilie Kiesel geb. Hamburger (1869)
Else Kleve geb. Wechsler (1913)
Hermann Manko (1895), Arthur Marburg (1907)
Amalia Oestrich geb. Hamburger (1874)
Josef Oestrich (1868)
Daniel Rothschild (1881)
Karolina Rothschild geb. Rothschild (1901)
Mina Strauss geb. Marx (1884)
Benzion Wechsler (1874)
Sofie Wechsler geb. Strauss (1879)
Selma Weissmann geb. Glasberg (1906)
Sigmund Weissmann (1931)