Grebenhain



Luftmuna 1/XII Hartmannshain in Grebenhain

Die Luftwaffenmunitionsanstalt (Muna Hartmannshain / Luftmuna Hartmannshain) in Grebenhain wurde ab April 1936 im Oberwald gebaut, nachdem das Gelände (mit Villa) bereits 1933 von Freiherr von Müffling durch das Reichsluftfahrtministerium erworben worden war. Aus Tarnungsgründen wurde die Luftwaffenmunitionsanstalt nach dem Ort Hartmannshain benannt, obwohl sie nicht dort liegt.


Ein Übersichtsbild. (Durch die spätere Verwendung als NATO Depot hat sich heute vieles geändert.)

In der ersten Bauphase wurden 64 Munitionsbunker, 12 Zünderbunker und vier Laborierhäuser für Munitionierungsarbeiten gebaut. Die Bunker sollten Flakmunition (2 cm, 3,7 cm und 8,8 cm) und Bomben bis 500 kg beherbergen.


Der Eingang eines Bunkers.


Der Bunker von innen.


Der Bunker von innen aus der anderen Richtung.


Der Ausgang des Bunkers.



Ein Doppelbunker mit Verladerampe. Von links...


... von rechts...


...und von innen.

Im Zuge des weiteren Ausbaus umfasste die Muna Werkstätten, ein Kasino, ein Kameradschaftsheim, eine eigene Feuerwehr, einen Verladebahnhof, 7 km Verbindungsstraßen und eine kleine Wohnsiedlung. Auch besaß sie ein eigenes Kanalisations- und Telefonnetz und eine eigene Strom- und Wasser- versorgung. Weiterhin entstanden 6 Packhallen, 4 Arbeitshäuser, 2 Lagerhäuser, 3 Lagerbaracken, 3 Garagen, 2 Wirtschaftsgebäude, eine Autowerkstatt, eine Schreinerei, eine Schlosserei, ein Löthaus, ein Lokschuppen, ein Kohleschuppen und Hundezwinger (Wachhunde).


Das Gebäude gehört zum Schirrmeisterei- und Werkstättenkomplex.


Das Schanzhaus.


Der Strombunker.


Der Eingang des Strombunkers.


Das Innere.


Ein Loch mit Leiter im Strombunker.


Das Loch von aussen.


Oben auf dem Strombunker.

1939 war die Muna fertig gestellt und betriebsfähig. Hier wurden Fliegerbomben, Abwurfbehälter, Bordwaffenmunition, Infanteriemunition und Abschussvorrichtungen der V1 hergestellt und - im späteren Kriegsverlauf - zusammen mit Beutemunition, Flugzeugmotoren, Fesselballonteilen u.a. gelagert. 200 Personen arbeiteten hier. Für die Luftverteidigung gab es 4 Zwillings-FlugabwehrMGs und 3 Vierlings-FlugabwehrMGs.


Ehemalige Vierlingsflakstellung auf einem Felsen.


Gesamtbild.

1940 wurde die Muna erweitert von 125 Hektar auf 225 Hektar (nach anderen Quellen auf 176 Hektar) und auf etwa 120 Bunker (nach anderen Quellen 110 Bunker), wobei die Bunker nun Bomben bis 2.500 kg und größere Flakmunition (10,2 cm, und 12 cm) fassen konnten. Dadurch stieg das Personal und umfasste ca. 600 Personen.

Ein Barackenlager in Bermuthshain wurde 1941 Teil der Muna und diente ab 1943 der Unterbringung von 120 Zwangsarbeiterinnen aus der Ukraine. Im Zuge der Zwangsarbeit kam es mehrfach zu Explosionsunfällen.


Eine Luftaufnahme des südlichen Teils vom 22.07.1945.

Seit August 1941 war den Alliierten die Existenz einer Muna in diesem Gebiet bekannt. Die Muna wurde jedoch erst im März 1945 von den Alliierten entdeckt, nachdem ein ungetarnter, beinahe vollbeladener Munitionszug durch alliierte Flugzeuge auf dem Gelände entdeckt und angegriffen wurde. Der Zug explodierte und zerstörte weite Teile der Muna. In den benachbarten Dörfern Bermuthshain, Grebenhain und Crainfeld wurden von der Druckwelle Fensterscheiben aus der Fassung gerissen. Die Bunker wurden am 29.03.1945 von den Deutschen gesprengt.

Durch die unsachgemäßen Sprengungen der Munition und Bomben ist der Wald nun voll mit Altlasten.


Auch wenn es hier so lustig aussieht, das Gelände ist gefährlich. Bitte UNBEDINGT auf den Wegen bleiben. Keine Absperrungen umgehen und markierte Gebiete nicht betreten. Nichts anfassen!


Ein vergleichsweise ungefährliches Fundstück. Diese leere Kapsel wurde ursprünglich im angrenzenden Bunker gelagert und wäre in der Muna gefüllt worden. Trotzdem auch hier: Nicht anfassen!

Auf dem Gelände der ehemaligen Munitionsanstalt entstanden nach 1947 Industrieansiedlungen mit bis zu 350 Mitarbeitern.

Im Zuge des kalten Krieges wurde das Gelände teilweise als Depot für die NATO genutzt.

Der Kampfmittelräumdienst räumt derzeit das Gelände und zerstört im Zuge dessen viele Bunker (werden mit Bagger zusammengeschoben). Hier ein paar Impressionen.











        

News
 
Am 08.11.2014 um 19:00 Uhr im Landratsamt des Main-Kinzig-Kreises
in Gelnhausen findet die
Buchvorstellung „Himmelfahrts- kommando Bachstelze“ von Herrn
Gerhard Freund statt. Jede und jeder Interessierte ist von Herrn Freund persönlich herzlichst eingeladen!

Einladung


04.09.2014
Literatur Empfehlungen wurden ergänzt.

Die Suchfunktion von Google wurde repariert. Da hatte sich auf Seiten von Google eine Kleinigkeit verändert.



02.09.2014
Zellhausen wurde ergänzt.

Kleinere Ergänzung bei Büdingen.



20.08.2013
Tote Links wurden entfernt.

Zu meinem größten Bedauern
musste ich das Flugzeugtechnik-
museum aus meiner Liste empfehlenswerte Museen streichen. Leider ist es letztes Jahr still und leise geschlossen worden. Friedhelm
Wagner hatte hier mit viel Arbeit ein Juwel erschaffen und jahrelang unentgeltlich der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Sein Buch ist
noch erhältlich.


13.01.2013
Empfehlenswerte Literatur wurde aktualisiert.

Gerhard Freund (Autor der sehr
guten und wieder erhältlichen
Bücher "Der Fliegerhorst Gelnhausen-Rothenbergen 1935-1945" und "Die Panzer-Abwehrabteilung 9 in Gelnhausen und ihr Schicksal 1935-1945") veröffentlicht zur Zeit jeden Dienstag im Gelnhäuser Tageblatt
eine Artikelserie unter dem
Oberbegriff „Heimat unterm Hakenkreuz“.



05.08.2012
Ergänzt wurden: Alzenau, Alzenau Kälberau, Alzenau Hörstein, Alzenau Michelbach, Hanau und WMTS

Das Forum wurde gegen Anmeldung wieder freigeschaltet (wobei der Thread "Kontakt" auf der Strecke blieb).

Ein paar Seiten wurden neu geordnet und verschoben.

404 wurde mit einem Bild versehen.

Zur Zeit bastel ich an einer neuen Startseite. Das klassische
"Willkommen" ist doch etwas arg konventionell geworden.



10.07.2012
Leider komme ich durch berufliche Belastungen nicht oder kaum zum Updaten. Bitte daher um Nachsicht.

Da sich unser Forum zu einem Linktauschplatz der unerwünschten Sorte enwickelt hat, habe ich es vorläufig raus genommen.
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von besorgten Bürgern unter 3
Metern Erde begraben werden.
 
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