Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wurde der sozialdemokratische Rektor der Langenselbolder Schule, Dr. Lawrenz, abgesetzt. Er wurde von Nazis aus der Schulklasse gezerrt und von Bürgermeister Christ in Schutzhaft genommen und durfte monatelang seine Wohnung nicht verlassen.
Politische Gegner wurden festgenommen, ins Fronhof Gefängnis in Hanau gebracht und später in Konzentrationslager gesteckt.
Unter den ersten verhafteten waren:
- die beiden 19 jährigen Kommunisten Adolf Kaiser und Wilhelm Gasche
- der Wahlleiter der Gemeinderatswahlen und kommunistische Landtagskandidat Karl Reidel
- der 21 jährige Kommunist Hellmuth Röder
- der KPD Gemeinderat Karl Hohmann
Luftkrieg über Langenselbold
Im Zuge des allgemeinen Luftkrieges über Deutschland mussten auch die langenselbolder Bürger gelegentlich Schutz suchen.
Besondere Bedeutung hatte Langenselbold inne als Verteilungspunkt für Flugzeugtreibstoff. Das Flugbenzin aus dem Tanklager in Neuenhasslau wurde zu einer bestimmten Zusammensetzung gemischt und dann in Tankwagen mit der Kleinbahn zum Bahnhof nach Langenselbold gefahren. Dort wurde es aufgeteilt und ebenfalls per Kleinbahn zu den Fliegerhorsten Langendiebach und Rothenbergen transportiert.
Der Luftschutzbunker (vermutlich Luftschutzstollen). Der Vorbau dürfte neueren Datums sein.
Ein Haus mit Luftschutzraum in Langenselbold. Es wurde Pflicht, Luftschutzräume (LR / LSR) und deren Notausgänge (NA) für die Öffentlichkeit zu kennzeichnen. Diese Kennzeichnungen mussten bis zum ersten Stockwerk reichen. Dominique Gimbel hat uns das Foto freundlicherweise überlassen. Danke!
Im Süden Langenselbolds liegt dieser Luftschutzstollen. Hierher flüchteten die Arbeitnehmer der beiden nahegelegenen Fabriken "Mittermeier" und "Matra". Matra (Mécanique Avion Traction) produzierte Flugzeugsteuerknüppel.
Am Buchbergturm im Süden Langenselbolds stand nach gängigen Informationen ein Beobachtungsturm. Nach anderen Quellen soll es sich dabei jedoch um einen Flakturm gehandelt haben.
Ende des Krieges
Die jüdische Gemeinde in Langenselbold bestand Anfang der 30er Jahre aus 200 bis 400 Personen (keine genauen Angaben).
Die Synagoge in Langenselbold befand sich am Steinweg.