Die Bergmann
MP 18 (9 mm, 32 Patronen, 540 Schuß pro Minute) war, nicht wie viele Leute annehmen, die erste, sondern nach der Villar Perosa 1915 und der Beretta 1918 die dritte Maschinenpistole, die produziert wurde. Sie war einer der ersten mit geradlinigem Rückstoß arbeitenden Rückstoßlader mit Massenverschluß. Die MP 18 wurde während des Ersten Weltkriegs von Hugo Schmeisser entwickelt und 1918 an die Fronttruppen (vorwiegend Sturmformationen) ausgeliefert. Bis Kriegsende produzierte die Firma Bergmann etwa 30.000 Stück.
Die MP 18 wurde speziell für den Grabenkrieg entwickelt, da ein MG zu schwer war und ein Gewehr nicht die nötige Kadenz aufwies. Anders als die von den Alliierten gegen Kriegsende eingesetzten leichten Maschinengewehre (Browning Automatic Rifle, Lewis Gun, Chauchat) war sie als echte Handfeuerwaffe ausgelegt, das heißt sie konnte ohne weiteres aus der Bewegung in gezielten Feuerstößen abgefeuert werden, ohne ein längeres Anvisieren zu erfordern. Der auf deutscher Seite häufig für den Grabenkampf verwendeten "Langen Pistole 08" oder "Ari-08", einer Parabellum-Pistole mit verlängertem Lauf, Schulterstütze und Trommelmagazin, war sie in jeder Hinsicht überlegen.
Die auch "Grabenfeger" genannte MP 18 war mit ein Grund, warum es Deutschland im Versailler Vertrag verboten wurde, automatische Waffen herzustellen.
Die zunächst verwendeten Trommelmagazine der 08 waren der Schwachpunkt der MP 18, sie waren sehr unhandlich und nur mit Spezialwerkzeug zu laden.
Während der Aufrüstungsphase wurde die vorhandenen MP 18 Von der Polizei an das Heer übergeben. Sie war bis 1943 an der Front vertreten.