Das Gewehr 41 (
G 41) war Deutschlands erster Versuch, für die Wehrmacht ein halbautomatisches Gewehr zu entwickeln. Die Streitkräfte wollten damit mit den russischen Streitkräften gleichziehen, in deren Bestand sich Selbstladegewehre des Typs Tokarev SVT-38 bzw. Tokarev SVT-40 befanden und denen man nichts entgegensetzen konnte.
(W)
Da die höheren deutschen Truppenführer und Beschaffungsoffiziere dem Konstruktionselement des angebohrten Laufs nicht trauten (was auch der Grund für die schleppend verlaufenen ersten Testreihen in den 20er und 30er Jahren gewesen war), machten sie den Konstrukteuren zur Auflage, dass bei dem Selbstladegewehr für den automatischen Nachladezyklus der Lauf nicht angebohrt sein dürfe. Als weitere Auflagen kamen noch hinzu, dass sich a) keine beweglichen Teile auf der Waffenoberfläche befinden sollten, und b) dass die Waffe für den Fall eines Aussetzens der Ladeautomatik eine Repetiervorrichtung vorweisen sollte.
So entstanden das
Gewehr 41 (M) von Mauser, dem Hersteller des bewährten Karabiners 98 k und das
Gewehr 41 (W) von Walther. Sie besaßen beide eine Gasentnahme direkt an der Mündung, die das System kompliziert, teuer und anfällig machten.
Während das Mauser-System einen Drehriegelverschluss (mit Kammerstengel wie beim Karabiner 98 k) aufweist, kommt die Walther-Konstruktion schon mit einem deutlich besseren Stützklappenverschluss daher. Beide Versionen dieser Waffe waren an der Front nicht besonders beliebt, da sie äußerst anfällig für Staub und schussbedingte Verschmutzung waren. Letzteres ist wohl auch dem Umstand verschuldet, dass sie von hoher Fertigungsqualität mit niedrigen Toleranzen waren. Obwohl die Gewehre bei der Truppe nicht sehr beliebt waren, wurden Gewehre 41 (der Walther-Konstruktion) trotzdem bis Ende 1943 gefertigt.
Von der Mauser-Version des Gewehres 41 wurden etwa 12 - 13.000 Stück hergestellt, was sie zum (fast unbezahlbaren) Leckerbissen für jeden Ordonnanzwaffensammler macht, von der Walther-Version etwa 115.000 - 130.000. Das G 41 (M) wurde nur von den Mauserwerken in Oberndorf hergestellt, das Walther-Gewehr zunächst von Walther in Zella-Mehlis (Code:"ac"), später von der Berlin-Lübecker Waffenfabrik in Lübeck (Code:"duv"). Letztere sind die häufigeren.
Die Gewehre verschossen die Standardpatrone 7,92 x 57 mm. Das Magazin fasste zehn Patronen und wurde mit zwei Mauser-98-Ladestreifen à 5 Schuss geladen.
Das Gewicht lag bei etwa 4,6 Kilogramm und die Mündungsgeschwindigkeit lag bei 745 m/s beim Gewehr 41 (W) und 776 m/s beim Gewehr 41 (M) aufgrund des längeren Laufes.
Ab 1943 wurde unter dem Eindruck der gemachten Erfahrungen mit dem Walther-Modell das Gewehr 43 (siehe K43) entwickelt und zur Frontreife gebracht.