Das
Fallschirmjägergewehr 42 (FG 42) wurde für die deutschen Fallschirmjäger im Zweiten Weltkrieg entwickelt.
Als im Juni 1941 deutsche Fallschirmjäger auf Kreta landeten (Unternehmen Merkur), um Kreta als Operationsbasis im östlichen Mittelmeer nutzen zu können, wurde schnell die geringe Feuerkraft des fünfschüssigen Karabiners K 98k, die Standardwaffe der Infanterie der Wehrmacht, deutlich. Daraufhin forderte die Luftwaffe, zu der die Fallschirmjäger-Divisionen gehörten, eine Waffe, die als Selbstlade-, Schnellfeuer- und Scharfschützengewehr tauglich sein sollte. Es sollte somit die Möglichkeit bestehen, Einzelschüsse und Feuerstöße abgeben zu können. Damit garantierte es eine hohe Feuerkraft und diente zugleich als Maschinengewehrersatz.
Wird die Waffe als Selbstladegewehr benutzt, erfolgt das Abfeuern mit geschlossenem Verschluss, um die größte Treffergenauigkeit zu erzielen. Wird sie als Maschinengewehr benutzt, bleibt jedoch der Verschluss offen stehen, sobald der Abzug freigegeben wird, was ein Höchstmaß der beim Dauerfeuer notwendigen Kühlwirkung ergibt.
Das Gewehr war ein Gasdrucklader mit geradlinigem Rückstoß durch die Schulterstütze, standardmäßig ausgestattetem Zweibein und einklappbaren Bajonett. Das Visier ermöglichte Entfernungseinstellungen von 100 bis 1.500 m und es war möglich, ein optisches Visier zu montieren, so dass es als Scharfschützengewehr benutzt werden konnte. Auch konnten damit Gewehrgranaten verschossen werden.
Da die Fertigung des Fallschirmjägergewehrs 42 kompliziert war und während der laufenden Produktion immer wieder Änderungen hinzukamen, konnten bis zum Ende des Krieges nur ca. 7.500 Stück produziert werden.
Der erste Einsatz des Gewehres fand im Jahr 1943 statt, als im Rahmen der Unternehmen Eiche eine Fallschirmjäger-Kompanie den gestürzten italienischen Diktator Mussolini aus der Gefangenschaft befreite.
Das FG 42 gab es in drei Ausführungen. Die Modelle 1 und 2 unterschieden sich kaum. Bei dem Modell 3 wurde das Zweibein verstärkt und weiter zur Mündung verschoben, um das Gewehr standfester zu gestalten, so dass sich das Schießverhalten verbesserte.
Nach Kriegsende gerieten große Mengen dieses Gewehrs in den Besitz der Roten Armee. Diese verkaufte die erbeuteten Waffen u. a. in den Nahen Osten. Bei Razzien der US-Streitkräfte im Irak oder Afghanistan tauchen daher auch heute noch gelegentlich FG 42 auf.