Einwohnerentwicklung in Völklingen
1925 hatte Völklingen 20119 Einwohner, 1930 waren es 20987, 1935 waren es 34502 und im Jahre 1939 waren es 35150 Einwohner. 1946 hatte Völklingen 35875 Einwohner.
Völklingen zur Zeit des dritten Reiches.
Völklingen 1931
Heim ins Reich
Bei der Saarabstimmung am 13. Januar 1935 stimmten die Völklinger mit 89,8% für die Rückkehr zum Deutschen Reich. Völklingen wird am 13.01.1937 die Bezeichnung "Stadt" verliehen. Am 1. April 1937 erhielt die bisherige Bürgermeisterei Völklingen die Stadtrechte.
"Völklinger Hütte" der Familie Röchling
Völklingen wurde am 03.09.1939 (zwei Tage nach Beginn des Krieges) evakuiert und die "Völklinger Hütte" (fabrizierte unter anderem Munition, Stacheldraht, etc. - im ersten WK wurden 90% des Bedarfs hier hergestellt, Eigentümer Familie Röchling) wurde einstweilen geschlossen. Im Dezember 1939 / Januar 1940 wurden die Arbeiter der Völklinger Hütte zurück geholt. Erst im Juli 1940 wurde die Produktion wieder voll aufgenommen.
Völklinger Hütte 1934
Hermann Röchling begann im Dezember 1939 mit dem Bau von Häusern für die Arbeiter (Bouser Höhe / Hermann-Röchling-Höhe).
Als einziges saarländisches Werk unterhielten die Röchlingschen Eisen und Stahlwerke ab April 1943 ein Straflager in Etzenhofen, einem Ortsteil Köllerbachs. Obersturmbannführer Rassner stand an der Spitze einer Truppe von etwa 150 Aufsehern. Ein Schnellgericht entschied seit dem 12. April 1943 wer bis zu 60 Tage in das Arbeits-Erziehungs-Lager (AEL) Etzenhofen kam. Von April 1943 bis 31. Dezember 1944 waren dort 1604 Menschen interniert. Ausländische Arbeiter, Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene waren in dieser Zeit in zahlreichen Lagern in und außerhalb der Hütte untergebracht.
Im Juli 1944 wurde Ernst Röchlings nach dem gescheitertem Hitlerattentat wegen Verschwörung gegen den Staat verhaftet. Inhaftierung im Zuchthaus Brandenburg (Befreiung im Januar 1945 durch amerikanische Truppen).
Anfang November 1944 wurde die Bevölkerung zum 2. mal evakuiert und daraufhin die Produktion eingestellt. Eine Notbelegschaft von 100 Leuten blieb im Völklinger Werk zurück. Am 17. Dezember wird Karl Theodor Röchling, der einzige Sohn des Kommerzienrates, zusammen mit Oberingenieur Koch auf dem Hüttengelände ermordet.
Völklinger Hütte und Völklingen 1954
Evakuierung von Völklingen
Völklingen wurde am 03.09.1939 aufgrund der Nähe zur französischen Front zur Sperrzone deklariert und alle Einwohner mussten nach Mitteldeutschland evakuiert werden. Erst nach dem Sieg über Frankreich (ab Juli 1940) konnten die evakuierten Einwohner zurückkehren und die, durch die lange Abwesenheit entstandenen, Schäden an ihren Häusern beseitigen.
Anfang November 1944 wurde die Bevölkerung aufgrund des Vorrückens der Alliierten gegen die deutsche Grenze zum 2. mal evakuiert.
Luftkrieg
Im Völklinger Stadtteil Heidstock, unter der Gerhardstraße, befindet sich ein Durchbruch des Eisenbahntunnels in den Haarberg. Dieser Tunnel diente der Bevölkerung als Luftschutzkeller.
Westwall (Siegfried Line) / Aachen-Saar-Programm
Am 09.10.1938 verkündete Hitler dass die Städte Aachen und Saarbrücken aufgrund ihrer wirtschaftlichen Bedeutung in den Westwall mit aufgenommen werden sollten. 1939 begannen die Baumaßnahmen.
Ein Bunker in Völklingen steht auf privatem Gelände in der Gerhardstrasse. Dabei handelt es sich vermutlich um einen Regelbau 110b - Stand mit 3-Schartenkuppel.
Länge 12,45 m
Breite 13,35 m
Höhe 5,10 m
Stärke Bodenplatte 0,80 m
Deckenstärke 2,00 m
Wandstärke 2,00 m
Stahlbeton 620 m³
Gesamtvolumen 970 m³
Besetzung 6 Mann
Leider stehen uns keine Bilder zur Verfügung.
Das unbefugte Betreten von Grundstücken stellt einen Gesetzesverstoß dar und kann ein juristisches Nachspiel haben! Bunker sind keine Müllhalde, keine Leinwand für Sprayer oder gar Souvenirläden!
Ende des Krieges
Seit November 1944 lag Völklingen unter heftigem Artilleriefeuer durch die US-Army, die das linke Saarufer besetzt hatten. Am 20.05.1945 wurde die Stadt wieder von amerikanischen Truppen besetzt und kam am 10.07.1945 unter französische Verwaltung.
Juden
1939 gab es in Völklingen 8 Menschen jüdischen Glaubens.