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Juden
Um 1925, lebten etwa 200 jüdische Personen am Ort (4,5 % von insgesamt ca. 4.500 Einwohnern), 1933 waren es nur noch 107. Nachdem 1935 die Saar dem Deutschen Reich angegliedert wurde, entschlossen sich viele Juden zur Auswanderung. 1939 wurden in Illingen nur noch 32 Juden gezählt.
Bild der Synagoge:
Beim Novemberpogrom 1938 kam es auch in Illingen zu schweren Ausschreitungen und Misshandlungen von Juden.
Am 10.11.1938 mittags plünderten SS- und SA-Männer die Synagoge in Illingen. Einer der Männer übergießt einen Teppich der Synagoge mit Terpentin und setzt ihn in Brand. Gegen 12 Uhr steht die Synagoge in Flammen. Die Feuerwehr kommt eine Stunde später und beschränkt sich auf den Schutz der Nachbargebäude. Die Synagoge brennt bis auf die Grundmauern nieder.
Die Gemeinde Illingen beginnt im Februar 1939 Verhandlungen mit der jüdischen Gemeinde über das Grundstück der Synagoge. Vorher verlangt die Gemeinde Illingen jedoch den Abriss der Ruine auf eigene Kosten. Aufgrund der Zahlungsunfähigkeit der jüdischen Gemeinde, werden die Abbruchkosten mit dem Grundstückswert verrechnet, wodurch die Gemeinde am 17.06.1940 an die jüdische Gemeinde nur 1.500 RM zahlen muss. Durch den Krieg muss der Abbruch der Ruine verschoben werden. Erst am 16.05.1949 wird mit dem Abbruch begonnen. Auf dem Gelände wurde ein Geschäftshaus errichtet.
Am 22. Oktober 1940 wurden die in Illingen verbliebenen 19 Juden nach Gurs deportiert.
Von den Illinger Juden sind in der Zeit des Nationalsozialismus nach den Listen von Yad Vashem in Jerusalem definitiv umgekommen:
Albert Alexander (1882)
Blondine Alexander geb. Schwarz (1887)
Clementine Alexander (1864)
Dina Alexander (1923)
Franziska Alexander (1876)
Greta Alexander (1913)
Jakob Alexander (1884)
Lucie Alexander (1927)
Rosalie Alexander (1923)
Emma August (1885)
Paula Braun geb. Levy (1898)
Laura Cahen geb. Schwarz (1879)
Henriette Cohen geb. Levy (1873)
Albert Emanuel(1879)
Adele Hanau geb. Lichtenstein (1890)
Leo Hanau (1888)
Albert Herzog (1885)
Julius Herzog (1921)
Rosa Herzog geb. Gottlieb (1894)
Adele Homburg geb. Levy (1888)
Berthe Israel geb. Schwarz (1884)
Mathilde Jacob geb. Schwarz (1880)
Else Joseph (1893)
Adolf Kahn (1876)
Helene Katz geb. Levy (1870)
Hilde Klimeck geb. Alexander (1880)
Bertha Lazar geb. Salmon (1903)
Güther Lazar (1927)
Kurt Lazar (1931)
Ruth Lazar (1927)
Arthur Levy (1875)
Edmund Levy (1879)
Else Levy (1900)
Emilie Levy (1900)
Johanna Levy geb. Weiss (1878)
Lina Levy (1880)
Ludwig Levy (1870)
Olga Levy (1910)
Regina Levy geb. Neuberger (1884)
Sofie Levy (1867)
Benjamin Lyon (1876)
Max Michel (1911)
Ruth Michel geb. Lyon (1910)
Auguste Moses geb. Haas (1886)
Moritz Moses (1882)
Juliana Oppenheimer geb. Levy (1869)
Karoline Salomon geb. Levy (1860)
Helena Samuel (1874)
Ida Schwarz geb. Lorig (1890)
Leopold Schwarz (1878)
Moritz Schwarz (1882)
Salo Schwarz (1885)
Theresia Schwarz geb. Lorig (1889)
Frieda Simon (1879),
Abraham Stein (1875)
Max Strauss (1878)
Helene Thom geb. Schoenenberger (geb. ?)
Saly Weil (1885)
Anne Weiler geb. Alexander (1914)
Justine Wolf geb. Levy (1885)
Willi Wolf (1896).
Der 1747 angelegte jüdische Friedhof wurde 1938 zerstört und 1939 abgeräumt. Die Gemeinde Illingen kaufte der jüdischen Gemeinde das Gelände ab. Der Friedhof wurde 1949 restauriert - es sind noch 180 Grabsteine erhalten geblieben.