Für Göppingen liegt uns keine gesonderte Statistik vor. Insofern ist die Statistik nur bedingt repräsentativ für Göppingen.
Einwohnerentwicklung in Göppingen
16.06.1925 hatte Göppingen 22.017 Einwohner, am 16.06.1933 wuchs die Population auf 23.007, am 17.05.1939 auf 30.322 und 1946 hatte Göppingen 35.784 Einwohner.
NSDAP in Göppingen
1922 kommt es zur sogenannten "Schlacht am Walfischkeller" zwischen Kampfverbänden der NSDAP und Vertretern der Arbeiterbewegung.
Gemeindeentwicklung
Am 01.04.1939 wurden die Gemeinden Holzheim (mit St. Gotthardt) und Jebenhausen nach Göppingen eingemeindet.
Luftkrieg in Göppingen
Das Luftgaukommando bestimmte Göppingen zum Luftschutzort 1. Ordnung mit eigener Luftschutzpolizei.
Am 01.03.1945 starben bei einem Luftangriff der Alliierten etwa 300 Einwohner Göppingens und 212 Häuser wurden zerstört. Der Versammlungssaal der Heilsarmee in Göppingen wurde nach dem heftigen Luftangriff beschlagnahmt, damit die Verletzten untergebracht werden konnten.
Fliegerhorst
Im Osten der Stadt Göppingen wurde 1930 ein kleiner ziviler Flugplatz für Rundflüge gegründet. 1932 fand ein Flugtag statt an dem rund 50.000 Besucher kamen. Der Zeppelin "Graf Zeppelin" überflog zu diesem Anlass den Platz.
1933 wurde der Flugplatz zum Militärflugplatz (offiziell eine Zweigstelle der "Deutschen Verkehrsfliegerschule"). 1934 wurde beschlossen in Göppingen ein Nahaufklärungsgeschwader zu stationieren. Die Bauarbeiten an den Gebäuden begannen. Am 28.09.1935 belegten die Mannschaften nach einer Parade ihre Quartiere.
Bis zum April 1944 unterstand der Fliegerhorst dem Flugplatzkommando A 11/VII, von April 1944 bis September 1944 und von Februar 1945 bis Mai 1945 unterstand der Fliegerhorst der Fliegerhorst-Kommandantur A (o) 9/VII. Der Fliegerhorst Göppingen war ein Leithorst mit Grasnarbe und zwei befestigten Startrampen.
Von 1935 bis 1939 wurden 5 Aufklärerstaffeln á 12 Flugzeuge mit 200 Mann hier stationiert. Sie wurden in Österreich, Spanien und der Tschechoslowakei eingesetzt. Ab 1939 bis Kriegsende wurden die Flugzeuge praktisch überall eingesetzt. Der Fliegerhorst diente hauptsächlich als Versorgungslager zur Versorgung von Fronteinheiten.
Im Jahre 1941 wurde eine Flugzeugführerschule mit 30 verschiedenen Flugzeugtypen gegründet.
Der Fliegerhorst Göppingen blieb während des gesamten Krieges intakt. Nach dem Krieg wurden ehem. Kriegsgefangene und Fremdarbeiter hier untergebracht. Die US Army übernahm den Flugplatz 1946 und stationierte dort das 41. Infanterieregiment (Cooke Barracks).
Eine Flakkaserne (Holzheim) wurde 1936 gebaut. Von 1940 bis 1944 existierte in Bezgenriet ein Scheinflugplatz. Damit sollten die feindlichen Flugzeuge abgelenkt werden.
Wehrmacht
Ab dem 28.03.1945 nutzte die Wehrmacht den Versammlungssaal der Göppinger Heilsarmee als Nachtlager für die Soldaten.
Kriegsende
Die US Army marschierte am 20.04.1945 kampflos in Göppingen ein. Der Krieg ist hier vorüber. Christian Eberhard wird am 20.04.1945 von den Alliierten zum Oberbürgermeister ernannt. Zirka 16.000 Heimatvertriebene und Flüchtlinge kommen nach Göppingen.
Juden
1925 gab es in Göppingen 351 Juden, 1933 lebten in Göppingen 314 Menschen jüdischen Glaubens und 1939 waren es nur noch 126. 85 davon starben definitiv im dritten Reich. In der Turnhalle der Schiller Realschule wurden Ende November 1941 Juden zwecks Deportation gesammelt.
Während des Novemberpogroms 1938 wurde die Synagoge in der Freihofstraße von Männern der SA zerstört. Auf dem Jüdischen Friedhof (Städtischer Friedhof) findet sich eine Gedenktafel.